Stephanie Strunk
2/5
Zuerst die schönen Punkte:
Die Lage:
die Reitanlage liegt verkehrsgünstig nahe München, von der Autobahn in 2 Minuten zu erreichen. Wenn man nicht gerade während der Urlaubszeit oder im Berufsverkehr über den mittleren Ring muss. Zum Ausreiten muss man entweder über die Hauptstrasse (50km/h), oder über eine Nebenstrasse, an der man aber sehr weit sehen kann. Im Ausreitgelände gibt es, für Münchner Verhältnisse, gute Möglichkeiten, auch mal zu traben oder zu galoppieren.
Das Personal:
Die Pfleger sind sehr nett, verstehen und sprechen gut Deutsch, sehr hilfsbereit.
Der Stall:
Die meisten Pferde wohnen im Hauptgebäude, einige in Nebenställen, dort oft kleinere Aussenboxen. Der Hauptstall ist sehr groß und hoch, man könnten zwecks Durchlüften die Fenster rausnehmen, ist wohl früher öfters mal passiert, in diesem Sommer bis jetzt nicht. Deshalb teilweise recht warm.
Die Boxen sind mittelgross, und haben zur (breiten) Stallgasse keine Gitter, sodass sie rausschauen (und rausbeissen) können. Vorsicht beim Vorbeiführen ist angesagt.
Jeder bekommt pro Pferd einen BW Schrank zugewiesen, sowie einen Sattelhalter, den man sich aber selber suchen muss (welcher ist denn noch frei?). Die Sättel hängen frei im Hauptstall, deshalb Achtung Mäuse…
Reitverein auf der Anlage:
Auf der Anlage ist ein Schulbetrieb, der die Halle für 2 Stunden täglich in Anspruch nimmt. Hat mich gar nicht gestört, da kann man gut vorher oder nachher reiten. Nette Leute.
Heu:
Qualität gut, je nachdem wer füttert, manchmal aber sehr wenig.
Nun zu den negativen Punkten:
Die Reithalle:
Der Boden ist eigentlich nicht bereitbar. Wellig, entweder staubig, oder, wenn dann gewässert wird (mit Wasserfass), extrem rutschig. Mein Pferd ist im Schritt schon ausgerutscht. Galopp geht gar nicht. Der Ersatz des Bodens wurde uns vor unserem Einzug zugesagt, hat aber leider nicht stattgefunden. Das Dach ist undicht, es regnet rein, dann ist (nach Gewitter) eine Ecke für ca. 10 Tage nicht bereitbar. Es gibt eine kleine Tribüne, von da aus kann man gut zuschauen. Die Halle ist ziemlich finster. Die Tür zur Halle wiegt geschätzte 30 kg, ich konnte sie mit einer Hand nicht öffnen oder schliessen. Gottseidank bleibt mein Pferd brav stehen. Hier besteht meiner Meinung nach auch ein deutliches Verletzungsrisiko, wenn einem die Tür aus der Hand fällt.
Der Aussenplatz
Tiefer, schwerer Sandboden. Geht auch nicht. Es gibt noch in einiger Entfernung eine Wiese, die beritten werden darf, diese ist wohl recht gut, habe ich nicht ausprobiert.
Die Koppeln:
Es gibt zwei grosse Gruppenkoppeln, eine für die Stuten, eine für die Wallache, die leider sehr schnell völlig abgefressen waren. Vor diesen befindet sich jeweils eine Matschkoppel (sehr tief, für Zweibeiner nicht begehbar, auch nicht mit Gummistiefeln), auf denen sich die Pferde im Winter aufhalten. Möchte mein Pferd da im Winter nicht stehen haben. Bei Trockenheit trocknet der Matsch dann sehr hügelig ein, und wurde erst nach mehreren Tagen plattgefahren. Es gibt auch ein paar Einzelkoppeln gegen Aufpreis.
Der Hängerparkplatz:
Sehr beengt, die Hänger stehen schräg auf kleiner Fläche, nur von wenigen Stellplätzen aus kann man alleine an- oder abhängen, ansonsten muss man den Hänger manuell rausziehen und reinschieben, schaffe ich alleine nicht. Ist schade, wenn man nicht nur alle 2 Jahre zum TÜV fährt.
Fazit:
Netter Stall für Leute, die entweder ihr Pferd nicht reiten, sondern nur streicheln wollen, oder „nur“ ins Gelände gehen wollen, und deren Pferde mit den z.T. anstrengenden Bodenverhältnissen klarkommen. Gemachte Zusagen sollte man nicht allzu ernst nehmen.
